Prägestöcke und Jubiläumsmünzen

Die beiden massiven Silberobjekte im oberen Bereich der Vitrine zeigen einen identischen Aufbau: Bei beiden umschließt der ungeschmückte, glatte Rand eine runde Plattform, die jeweils eine Gravur zeigt. Beide Gravuren – eine Kirche und ein strahlendes Kreuz – werden von längeren Inschriften begleitet.

Die ursprüngliche Funktion der beiden Silberobjekte offenbart die daneben liegende bronzene Münze: Es handelt sich um Prägestöcke, die für die Herstellung von eben dieser Münze benötigt wurden. Die eingravierten Darstellungen verweisen auf die Zugehörigkeit zum Stift Freckenhorst: Sie zeigen die Stiftskirche St. Bonifatius auf der einen und das bedeutende Freckenhorster Kreuz auf der anderen Seite.

Die Prägestöcke wurden 1852 anlässlich eines besonderen Jubiläums angefertigt: Der vor 1000 Jahren erfolgten Gründung des Stiftes durch den Edelherren Everword und seine Frau Geva. Davon berichtet die Inschrift auf Seiten der Kirchendarstellung. Wahrscheinlich wurden um die 300 Bronze- sowie Silbermünzen geprägt.

Angefertigt hat diese beiden Prägestöcke der Medailleur Jacques Wiener, der für seine präzisen Gebäudeansichten und der Darstellung von Raumtiefe bekannt war. Die anderen beiden Prägestöcke in dieser Vitrine, die eine Jubiläumsmünze mit der Darstellung der Petrikapelle zeigen, weisen diese Kunstfertigkeit nicht auf. Sie stammen von einem bisher namenlos gebliebenen Medailleur aus einer Prägeanstalt in Lüdenscheid.

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