Auch die weiteren hier vor uns befindlichen Fragmente geben uns einen Eindruck davon, welcher Bauschmuck einst die Freckenhorster Stiftskirche zierte. Im Gegensatz zu den anderen vorgestellten Objekten, ist die Funktion und Position dieser Bauteile heute nicht mehr rekonstruierbar.

Zur gleichen Zeit wie die Kapitelle entstand das sogenannte beidseitig benutzte Werkstück. Es ist reich verziert mit Pflanzranken auf der einen und mit einer männlichen Büste auf der anderen Seite. Über seine ursprüngliche Funktion gehen die Meinungen auseinander. Demnach könnte es sich entweder um ein dekoratives Element einer Portalanlage handeln oder um das Fragment einer Chorschranke.

Das stark fragmentierte Relief zeigt die Reste eines liegenden Löwen. Erhalten geblieben sind von dem ursprünglich mehr als einen Meter langen Bauteil lediglich der Ansatz eines Bauches und das rechte Hinterbein. Löwen standen in der mittelalterlichen Bildwelt stellvertretend für verschiedene Menschen aus der Bibel. Er war zum einen Symbol für Christus als Oberhaupt des Volkes Juda und Versinnbildlichung seiner Stärke. Zum anderen stand er für den Evangelisten Markus oder begleitete diesen.

Rund dreihundert Jahre jünger sind die nächsten beiden Bauornamente. Bei dem flachen, kreisrunden Objekt mit strahlenförmiger Verzierung könnte es sich um einen Heiligenschein handeln. Das zweite Ornament scheint eine Art Knauf zu sein. Womöglich diente er als oberer Abschluss eines größeren Einbaus, beispielsweise eines steinernen Grabmals.

Das letzte Objekt in dieser Reihe lässt sich schließlich eindeutig identifizieren: Es handelt sich hierbei um den Kopf einer Christusdarstellung. Während das Gesicht stark verwittert ist und Einzelheiten kaum noch zu erkennen sind, hat sich die Dornenkrone deutlich besser erhalten. Die feinen Gesichtszüge und die lebhaft gearbeitete Bartstruktur zeugen von einem hohen, künstlerischen Können. Leider konnte dieses Objekt bisher keinem Künstler oder einer Werkstatt zugeordnet werden.